Das Albumcover "Every Picture Tells A Story" von Rod Stewart zeigt den Sänger, wie er in ein Mikrofon singt. Der Hintergrund ist in verschiedenen Braun- und Grautönen gehalten.

Klassiker der Woche

Rod Stewart mit „Every Picture Tells A Story“

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Die 70er, ein Jahrzehnt voller Umbrüche und Veränderungen. Auch für Rod Stewart bedeutete es Umschwung. Nachdem der Sänger bereits zwei erfolglose Soloalben veröffentlicht hatte, etablierte er sich mit seinem dritten Album „Every Picture Tells A Story“ als Solokünstler – unser Klassiker der Woche in der 26. Kalenderwoche.

Das Album ist eine Mischung aus Rock, Folk, Blues, Country und Soul. Hört sich erst mal unmöglich an, doch es ist möglich. Rod Stewart machte es vor. Mit dem am 28. Mai 1971 veröffentlichten Album „Every Picture Tells A Story“ landete der Sänger für mehrere Wochen auf Platz 1 der Charts in Großbritannien und den USA. Das amerikanische Musikmagazin „Jazz&Pop“ betitelte die Platte als Beste des Jahres 1971.

Das Album zeichnet sich besonders durch seine Abwechslung aus. Während der Titelsong „Every Picture Tells A Story“ noch sehr rockig klingt, ist „Seems Like A Long Time“ eher Blues orientiert. So ziehen sich die unterschiedlichen Stilrichtungen über die ganze Scheibe. Obwohl das Album überwiegend aus Songversionen anderer Bands besteht, erlangten die selbstgeschriebenen Lieder von Stewart am meisten Aufmerksamkeit. Besonders der als erstes veröffentlichte Titel überraschte. Zunächst hatte niemand an ihn geglaubt, doch entgegen aller Erwartungen wurde „Maggie May“ der erfolgreichste Track auf der Platte. Wie Stewart später in einem Interview erzählte, handelte es sich bei der erwachsenen Frau, die er besingt, um eine Sommer-Affäre, die der Sänger als Jugendlicher auf einem seiner ersten Festivals hatte.

Vom Leadsänger zum Solokünstler

Stewart arbeitete schon an seiner Solokarriere, während er noch als Sänger in diversen Bands sang. 1964 veröffentlichte er seine erste Single „Good Morning Little Schoolgirl“. Es folgten weitere Singles, ein Erfolg ließ jedoch auf sich warten. Die Band Jeff Beck Group, in der Stewart als Sänger agierte, löste sich gegen Ende der 60er auf. The Small Faces nutzten ihre Gelegenheit und engagierten Stewart 1969 als Leadsänger. Mit ihm wurden sie zu The Faces. Als der Sänger mit seiner Solokarriere mehr Erfolg hatte, wurde die Gruppe die Begleitband von Stewart. Nach knapp sechs Jahren gemeinsames Touren, löste sich die Band 1975 auf. Nach der Trennung machte Stewart alleine weiter.

Krankheit und Neustart

Für die Fans war es ein Schock, als 1999 Schilddrüsenkrebs bei dem damals 54-jährigen Rod Stewart diagnostiziert wurde. Seine „rauchig-sanfte“ Stimme, mit welcher der Sänger weltberühmt wurde, schien gefährdet. Nach einer Operation im darauffolgenden Jahr musste Stewart das Singen erst wieder erlernen. Seither engagiert er sich in der „City of Hope Foundation“.

In den Jahren nach seiner Krankheit hat Stewart noch 13 weitere Alben veröffentlicht. Zu dem bekanntesten aus dieser Zeit zählt eins der fünf Coveralben „It Had To Be You… The Great American Songbook Vol. II“. Heute zählt der Solokünstler mit 250 Millionen verkauften Tonträgern zu den erfolgreichsten britischen Sängern.

Seit Jahrzehnten Modelleisenbahner

Durch unterschiedliche Medienberichte wurde im November 2019 bekannt, dass Stewart seit Jahrzehnten begeisterter Modelleisenbahner ist. Nach eigener Aussage, hat er seine ungewöhnlich große Modellbahnanlage sowie die meisten seiner Modelle überwiegend alleine aufgebaut.

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Autorin: Maria Czerniejewski