Das Bild zeigt einen Teil der Ausstellung "Potz Blitz! Vom Fluch des Pharao bis zur Hate Speech".

Ausstellungseindrücke

Potz Blitz! Vom Fluch des Pharao bis zur Hate Speech

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Flüche und Schimpfwörter waren schon immer ein fester Bestandteil der menschlichen Kommunikation. Sie begleiten die Menschheit seit jeher und sind in allen Kulturen zu finden. In der Ausstellung „Potz Blitz! Vom Fluch des Pharao bis zur Hate Speech“ können Besucher*innen die vielschichtige Welt dieser Schimpfwortkultur erkunden.

Was ist das Besondere an der Ausstellung?

Wir haben mit dem Kurator Dr. Rolf-Bernhard Essig gesprochen, der betont, dass das Besondere an dieser Ausstellung darin liegt, dass sich die Besucher*innen auf eine schamlose Weise mit dem Phänomen auseinandersetzen können, wobei ein erzieherischer Ansatz verfolgt wird. Das Hauptziel besteht darin, einen offenen Dialog über das Thema zu beginnen.

Von antiken Keilschriftverfluchungen bis zu modernen Schimpfwörtern im Straßenverkehr – die Ausstellung deckt einen großen historischen Zeitraum ab. Dabei werden verschiedene Aspekte beleuchtet. Es geht um die Lust am Tabubruch, Männer- und Frauenschmähungen sowie die Fluchabwehr durch Amulette. Zudem bietet sie einen Einblick in die vielfältigen Formen der Fluchkultur in verschiedenen Ländern und Kulturen. Dabei wird das Sprachphänomen auf unterhaltsame Weise erforscht. Besucher*innen haben außerdem die Möglichkeit, in der Ausstellung kreativer im Umgang mit Flüchen zu werden.

Was gibt es zu sehen?

Du Hirni! | Was passiert im Gehirn, wenn wir fluchen?

Die Ausstellung zeigt ein Modell des Gehirns mit den wichtigsten am „Fluchprozess“ beteiligten Gebieten:

Du sollst verdammt noch mal nicht fluchen! | Über Fluch-Verbote und ihr Scheitern
Fluchverbote haben oft wenig Erfolg. Aber die Erziehung zu angemessener Sprache und Verhalten bleibt wichtig. So lernt man Tabus, wunde Punkte und Grenzen des Akzeptierten kennen, doch letztendlich entscheidet jede*r selbst, ob er*sie sich daran hält.

Animalische Beschimpfungen

In vielen Ländern und Sprachen haben Hund, Schwein, Ochse oder Ratte negative Konnotationen, während sie in anderen Regionen als Glückstiere angesehen werden. In der Ausstellung werden in einem mobilen Display 13 Beispiele für beleidigende Tiere aus verschiedenen Ländern gezeigt:

Besucher*innen können sich aktiv bei „Potz Blitz!“ beteiligen

„Fluchgenerator“

Mit dem sogenannten „Fluchgenerator“ können die Besuchenden per Knopfdruck einen Kraftausdruck erstellen: Dabei werden Begriffe von deutschen Dichtern, Johann Wolfgang Goethe und Hans Sachs, mit zeitgenössischen Kraftausdrücken kombiniert:

Schimpfduell

Besucher*innen können in 1-gegen-1-Schimpfwortduellen in einem Game in Pixelgrafik gegeneinander antreten:

Die Ausstellung im Museum für Kommunikation in Nürnberg geht noch bis zum 12. Januar 2025. Weitere Details sind auf der Website des Museums verfügbar.

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Autorin: Lixi Li