Das Albumcover "Baby" von Yello ist sehr bunt gemalt. Man sieht verschiedene Motive wie eine Sonne, Häuser oder Menschen. In der Mitte sieht man die zwei Köpfe des Duos.

Klassiker der Woche

Yello mit „Baby“

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Schräge Mode und Elektropop – so waren die 80er. Pioniere für diese Musikrichtung in Europa waren das Duo Yello. Mit ihrem Album „Baby“ schafften sie es auch, die 90er Jahre mitzuprägen. Ihre Platte ist unser Klassiker der Woche in der 28. Kalenderwoche.

„a yelled Hello

Die erfolgreiche Reise der Schweizer Dieter Meier und Boris Blank hat in den 70ern angefangen. Ursprünglich wurde Yello von Boris Blank und dem ehemaligen Mitglied Carlos Perón gegründet. Ein Testlabor für Autos war der Ort ihrer musikalischen Experimente, wo beispielsweise Motorengeräusche zu Songs geworden sind.

„Ich möchte elektronischen Instrumenten Leben einhauchen. Ich möchte die Seele der Maschine zum Ausdruck bringen, anstatt ihr Sklave zu sein.“

Boris Blank im Interview mit Paul Tingen (1994)

Die passende tiefe Begleitstimme von Dieter Meier kam 1978, welche als eine perfekte Kombination zu den experimentalen Klängen von Blank und Perón empfunden wurde. Nach dem Weggang von Perón hat sich Blank rein um die musikalische Komposition sowie Produktion, Synthesizer und Arrangement der Lieder gekümmert. Meier war für die Liedtexte verantwortlich, die erst nach der fertigen Komposition von Blank eingespielt wurden. Die Name des Duos kam aus einem Wortspiel von Meier. Von yelled Hello“ (ein gebrülltes Hallo) entstand die Name Yello.

Keine Band, sondern ein Künstlerprojekt

Die Schweizer, bekannt für ihre Lieder „Bochtisch“ und „Oh Yeah“, verstehen sich nicht als Band, sondern als Künstlerprojekt. Ihre exotischen, musikalischen Experimente haben die elektronische Musik auf der ganzen Welt geprägt und gezeigt, wie vielfältig diese Musikrichtung sein kann. Beispielsweise sind in ihrem siebten Album „Baby“ (1991) rhythmische und dramatische Klänge bei dem Lied „Jungle Bill“ zu hören sowie karibische Beats bei dem Lied „On the Run“ zu finden. Mit ihrer grandiosen Erfindungsgabe produzierte das Duo nicht nur ihre Musik selbst, sondern auch ihre Musikvideos.

„Uns gab es live nicht, daher waren diese Videos ein wichtiger Teil“.

Dieter Meier im Interview mit hitparade.ch

Durch die Musikvideos konnte das Duo ihre Eigenartigkeit und Originalität als Künstler beweisen. Mit Dieter Meier als Regisseur entstanden einzigartige Produktionen wie das Lied „Who’s gone“, welches als speziell und nicht „bierernst“ beschrieben wird.

Yellos Erfolg in den Charts und Filmen

Das Album „Baby“, das genau vor 30 Jahren rausgekommen ist, wurde zu einer einzigartigen Produktion. Die tiefe Erzählstimme von Meier und die verschiedenen Klänge des Synthesizers von Blank haben vor allem die Österreicher*innen beeindruckt. Dort hat die Platte den ersten Platz erreicht, in Deutschland den sechsten und in ihrer Heimat, der Schweiz, den neunten Platz. Beeindruckt hat dieses Album ebenfalls Filmregisseur*innen, denn Yellos Lieder wurden in Filmen eingespielt. Das Lied „On the Run“ ist in dem Intro des Films „Nonnen auf der Flucht“ (1990) zu hören sowie „Jungle Bill“ bei dem Film „Manta Manta“ (1991).

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Autorin: Nicole Duarte