Auf dem Foto ist das Meer zu sehen. Darüber sieht man den Nachthimmel mit einer Vielzahl von Sternen und einer Sternschnuppe. Im Hintergrund sind Lichter einer Stadt zu sehen.

Perseiden

Sternschnuppenregen – Wunschzettel raus

/ / Foto: unsplash.com/krisroller

Im August dürfen wir uns über einen Sternschnuppen-Schauer – Perseiden genannt – freuen. Für alle Hobbyastrolog*innen ist der 12. und 13. August ein Pflicht-Termin, um sich das Sternschnuppenspektakel anzusehen.

Aktuell sind auch schon Sternschnuppen am Himmel zu sehen, das Maximum wird aber in der Nacht des 12. auf den 13. August erreicht. Hier können bis zu 100 Stück in der Stunde bestaunt werden. Aber auch noch Tage danach besteht die Möglichkeit, sich etwas beim Anblick einer Sternschnuppe zu wünschen.

Farbe am Himmel

Ein Grund, sich dieses Ereignis nicht entgehen zu lassen, sind die Boliden, die der Meteorstrom mitbringt. Boliden sind Leuchtkugeln (Feuerkugeln oder -bälle), die manchmal unter den Sternschnuppen zu sehen sind. Dabei besteht die Möglichkeit, dass sie dem Himmel für einen kurzen Moment rötliche oder grünliche Farbe verleihen.

Sternschnuppen sind Abfall

Ja, richtig gelesen. Sternschnuppen sind, wenn man es genau nimmt, ein Abfallprodukt. Matthias Gräter, der Geschäftsführer der Nürnberger Astronomischen Arbeitsgemeinschaft (Betreiber der Sternwarte in Nürnberg) erklärt: „Wenn wir eine Sternschnuppe sehen, dann passiert eigentlich nichts anderes, als dass ein kleiner Körper aus dem Weltall, ein Staubkorn oder kleines Steinchen, ein Eisbrocken oder Stück Metall von einem Raumschiff in der Atmosphäre verglüht. Es tritt dort mit hoher Geschwindigkeit ein und wird dabei sehr heiß. Anschließend verglüht es. Dieses kurze Aufleuchten können wir dann am Himmel als Sternschnuppe sehen.“ Bei den Perseiden sind es in der Regel Staubkörner, die der Komet 109P/Swift-Tuttel beim Kreisen um die Erde verliert. Also haben Sternschnuppen rein gar nichts mit Sternen am Hut.

Dafür, dass sie eigentlich ein Abfallprodukt sind, begeistern sie trotzdem die breite Masse durch ihr Funkeln und vor allem durch ihre Seltenheit.

Wunschbrauch

Es ist üblich, sich bei der Entdeckung einer Sternschnuppe schnell etwas zu wünschen. Aber warum ist das so? Matthias Gräter meint: „Normalerweise, wenn es keinen Sternschnuppenschauer gibt, braucht man sehr viel Glück, um eine Sternschnuppe zu sehen. Sie ist nur ein paar Sekunden lang und die Wahrscheinlichkeit, gerade in die richtige Richtung zu sehen, ist nicht sehr hoch. Deswegen erfordert das sehr viel Glück. Daraus kann ein Wunsch entwickelt werden, der mit diesem Glück in Erfüllung gehen soll.“

Das Beste rausholen

Um die Sternschnuppen so gut wie möglich zu erleben, gibt es einige Dinge zu beachten, erklärt Gräter. Wichtig ist zum einen die Location. Ein Rundumblick sollte gegeben sein – den bekommt man zum Beispiel auf einem Hügel oder auf einem Dach. Das heißt, die Sicht sollte nicht durch Bäume oder ähnliches eingeschränkt werden.

Außerdem lässt sich bei dunklem Himmel am besten Sternschnuppen schauen, da der Kontrast diese besser zur Geltung bringt. Dabei empfiehlt es sich, aus der Stadt rauszufahren, da Lichter von Wohnungen oder Laternen störend sind. Dieses Jahr ist auch das Licht des Mondes perfekt, da er zur Zeit sichelförmig ist, was ihn kaum sichtbar macht.

Das Leuchten am Himmel kann entweder ruhig alleine oder mit Begleitung genossen werden. Eine Decke und ein Kopfkissen bieten optimalen Komfort. Einen Pullover zum Drüberziehen mitzunehmen, falls es nachts frisch wird, ist sicherlich auch nicht verkehrt.

Equipment wie ein Fernglas oder -rohr erweist sich laut Gräter eher störend als vorteilhaft, da das die Sicht einschränkt und die Einstellungen ablenken. Am besten ist es, die Perseiden mit dem bloßen Auge einzufangen.

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Autorin: Tanja Kwetak