Das Albumcover "Slave To The Grind" von Skid Row ist ein Gemälde von einer Gruppe Männer, die sich um eine am Boden liegende Person beugen.

Klassiker der Woche

Skid Row mit „Slave To The Grind“

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Die 90er waren schon eine verrückte Zeit, vor allem musikalisch. Auf einer Seite hat man Sommer, Sonne und Partymusik. Auf der anderen schnellen, düsteren Heavy-Metal. Während andere Bands dem Glam-Metal treu geblieben sind, hat Skid Row sich für einen härteren Stil entschieden.

Die Anfänge

Gründer Dave Sabo wuchs zufällig in der gleichen Nachbarschaft wie Jon Bon Jovi auf, mit dem er auch in der ein oder anderen Band spielte. Als Bon Jovi 1984 seine eigene Band gründete – den Namen kennen wir wahrscheinlich alle – wollte Sabo natürlich auch nachziehen. Zusammen mit Bassist Rachel Bolan hat er die Band Skid Row gegründet. Kurz danach sind auch Scotti Hill an der zweiten Gitarre und Rob Affuso am Schlagzeug dazu gekommen. Sie standen aber noch ohne Sänger da, weil John Corabi, Robert Mason und Richard Black das Angebot abgelehnt haben. Der frühere Anthrax-Sänger Matt Fallon hat schließlich zugesagt. Blöd nur, dass er kurz darauf seinen Platz wieder räumen musste, weil die Band bei einer Hochzeit den Kanadier Sebastien Bierk kennenlernte. Zu der Zeit hat er aber noch bei einer All-Star-Band namens Madame X unter den Künstlernamen Sebastian Bach gesungen.

Erfolgreiche Jahre

Noch bevor das erste Album in den Läden stand, waren sie als Vorgruppe von Bon Jovi bestätigt. 1989 spielten sie neben Rock-Giganten wie Ozzy Osbourne, Mötley Crüe, den Scorpions und Cinderella. Nach ihren ersten Erfolgen haben sie gemerkt, dass der zuvor abgeschlossene Publishing-Deal mit Bon Jovi und Richie Sambora zu ihren Ungunsten ausgefallen ist. Nach einem in den Medien breitgetretenen Streit führte Sambora 50 Prozent seines Gewinns an die Band zurück.

Bei unserem Klassiker der 32. Kalenderwoche dreht es sich um das zweite Studioalbum „Slave To The Grind“. Der Sound von Skid Row hat sich mit dem Release deutlich verändert. Vom Stil her wurden sie härter und unkommerzieller im Vergleich zum Vorgänger. Im Rock-Hard-Magazin schrieb man, dass es sich bei der Band um eine „identitätslose kurzweilige Band“ handle. Am Ende steckte dann doch mehr dahinter. Es war das erste Heavy-Metal-Album der Geschichte, das in der Veröffentlichungswoche den Spitzenplatz in den Charts belegte. In ihrer Heimat wurde es ausgezeichnet mit Doppelplatin und war 46 Wochen in den Top Ten der Charts.

Auftrittsverbot in Wembley

„Monkey Business“ war der größte Hit auf dem Album. Auch wenn es nicht für die Top 40 der Single-Charts gereicht hat, schaffte er es auf Platz 13 der „Mainstream Rock Tracks“. „Slave To The Grind“ ist der zweite Titel auf dem gleichnamigen Album und ein weiteres Powerhouse der CD. Das Video zum Song gab es damals auch oft auf MTV zu sehen. Sebastian Bachs melodische Stimme kann sich bei „In A Darkened Room“ komplett entfalten. Man merkt schnell: Skid Row kann auch anders.

Bei einer Europa-Tour haben sie in Wembley für Aufsehen gesorgt. Bach las auf der Bühne eine Auflage vor, die es der Band verbietet, ihren Song „Get The Fuck Out“ zu spielen oder auch nur das Wort „Fuck“ zu benutzen. Natürlich spielten sie den Song und forderten das Publikum zu „Get The Fuck Out“-Sprechchören auf und bekamen lebenslanges Auftrittsverbot in Wembley. Nach Touren durch Südamerika und Japan haben Skid Row mit Aufnahmen für ihr drittes Album „Subhuman Race“ gestartet.

Wenig Zustimmung für den neuen Sänger

Durch Sean McCabes rauere Stimme und dem kommenden Grunge-Hype haben sie versucht, auch Elemente davon in ihr neues Album zu bringen – mit weniger Erfolg. „Subhuman Race“ ist das erste Album, das nicht mit Gold ausgezeichnet wurde. Wieder wird der Sänger gewechselt. Anfang der 2000er ist es Johnny Solingers punkige Stimme, die den Fans nicht zusagt. Der Hit „I Remember You“ wurde als „I Remember You Two“ in einer Neuauflage eingespielt. Skid Row schlug mehrere millionenschwere Angebote für eine Reunion mit Sebastian Bach aus. Trotz der Trennung von Bach und nur zwei mäßigen Erfolgen ist die Band live noch sehr gefragt. 2012 veröffentlichte Bach einen Facebook-Post, in dem er Skid Row aufrief, sich an den Wünschen der Fans zu orientieren. Er sei bereit, wieder mit der alten Truppe aufzutreten, er selbst wollte es nicht, aber für die Fans würde er es tun. 2015 trennten sie sich von Solinger und treten seit 2017 mit ZP Theard auf.

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Autor: Maximilian Brückner