Jörn Schaar hat ein Selfie an seinem Schreibtisch gemacht. Im Hintergrund sieht man einen Computer, Mikrofon und Bilder an der Wand.

Alumni-Talk

Jörn Schaar

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25 Jahre max neo! In diesem Vierteljahrhundert haben uns eine Menge Leute begleitet. Viele von ihnen sind heute in der Medienwelt sesshaft geworden. In unserem Alumni-Talk treffen wir unsere ehemaligen Praktikant*innen, lassen ihre Zeit bei max neo Revue passieren und beleuchten ihren weiteren Werdegang. Diesmal ist Jörn Schaar an der Reihe.

Jörn, wie bist du damals zu max neo gekommen?

Ich wollte damals unbedingt zum Radio. In der Nachbarstadt hatte ich schon vier Wochen lang ein Praktikum gemacht, aber die hatten danach keinen Bedarf an freien Mitarbeiter*innen. Also habe ich meinen Suchradius erweitert: Meine damalige Freundin studierte in Eichstätt und eine Freundin von ihr jobbte bei der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) und hat mir Max (damaliger Sendername von max neo, Anm. d. Red.) empfohlen. Ich habe mich beworben und eine Chance bekommen.

Wann hast du dein Praktikum dann bei uns gemacht?

Ich war ab dem Herbst 2001 bei Max, damals noch in der Fürther Straße. Das Praktikum dauerte drei Monate und danach bot mir Achim Kasch (ehemaliger Programmchef, Anm. d. Red.) eine Stelle als RvD (Redakteur vom Dienst, Anm. d. Red.) und Coach an. Alles in allem war ich knapp ein Jahr dabei und habe wahnsinnig viel gelernt.

Welche Erinnerungen verbindest du mit der Zeit bei uns?

Max war einfach anders als das Wenige, was ich schon kannte. Den durchgetakteten NRW-Lokalfunk im Rückspiegel war Max wie ein großer Spielplatz mit unendlichen Möglichkeiten und sehr viel Vertrauen in die Praktikant*innen. Ich glaube, am zweiten Tag habe ich den Veranstaltungskalender präsentiert und zwei Tage später bin ich atemlos in anderthalb Minuten durch sechs Nachrichtenmeldungen galoppiert. Gleichzeitig habe ich die Coaches sowohl als hingebungsvoll und geduldig als auch als positiv verrückt erlebt: Aus einer dringlichen Situation in der U-Bahn zum Sender entstand die Frage, wann und wo U-Bahn-Fahrpersonal wohl auf Toilette geht. Daraus wurde eine Fahrt im Führerstand und eine komplette zweistündige Sendung mit fingierten Schalten dorthin. Das habe ich vorher und nachher nie wieder so unkompliziert erlebt.

Was für eine verrückte, coole Idee! Wie hat dich die Zeit auf dein Berufsleben vorbereitet?

Ich habe einfach mal in alles hineinschnuppern können. Ich war Moderator, Nachrichtensprecher, Reporter, Planer und Coach in meiner Zeit bei Max. Die Folge war, dass ich später etwas länger nach einer Volontärsstelle suchen musste, weil ich häufiger den Satz zu hören bekam: „Das, was du jetzt schon kannst, kann dir hier keine*r zeigen, du findest was Besseres.“ Damals war ich genervt, heute bin ich dankbar.

Hast du dann trotzdem eine passende Stelle für dich gefunden?

Ich habe noch ein paar Praktika gemacht, zum Beispiel bei Hit Radio FFH in Hessen und bei Radio Hamburg. Mein Volontariat habe ich bei der Radio Group in Trier und Koblenz gemacht. Später habe ich bei delta radio in Kiel am Wochenende moderiert und vom dortigen Funkhaus bundesweit Radionachrichten syndiziert, bevor ich beim Norddeutschen Rundfunk (NDR) angefangen habe.

Arbeitest du heute immer noch beim NDR?

Ja, seit 2012 arbeite ich als Reporter im NDR-Studio in Heide in Schleswig-Holstein. Meine Kolleg*innen und ich sind zuständig für alles zwischen Helgoland, St. Peter-Ording und Glückstadt. Unsere Themen laufen manchmal sogar in der ganzen ARD, zum Beispiel wenn mal wieder Wacken Open Air ist. Für den NDR bin ich inzwischen trimedial unterwegs, gelegentlich sogar als VJ, das heißt, ich drehe meine Fernsehbeiträge selbst, und wenn es sein muss und wir ganz viel Zeit haben, schneide ich sie auch.

Du bist in Deutschland und der Medienlandschaft ganz schön viel herumgekommen. Welchen Rat würdest du Medieneinsteiger*innen auf ihrem Weg mitgeben?

Seid flexibel! Macht so viele Praktika, wie ihr euch leisten könnt, kommt rum in Mediendeutschland und wenn es irgendwie geht, legt einen Stopp bei max neo ein. Saugt alles Wissen in euch auf, fragt allen Löcher in den Bauch und lasst euch so viel wie möglich zeigen. Seid offen für alle Arten von Themen und dann startet durch. Allerdings müsst ihr dafür viel Frustrationstoleranz mitbringen, denn der Weg in die Medien kann lang und steinig sein. Mit dem, was max neo euch mitgeben kann, habt ihr eine sehr gute Starthilfe und alle Chancen, die ihr braucht.

Wenn auch du wie Jörn bei max neo mitmachen willst und die Medien- oder Radiowelt erkunden willst, dann schau doch bei uns vorbei. Infos zu einem Praktikum gibt es hier.