Das Foto zeigt den Dackel Willi, der auf einer roten Decke am Boden liegt und in die Kamera guckt.

Drittgrößte Schwarzmarkt in Europa

Illegaler Tierhandel aus Osteuropa

/ / Foto: Stephanie Leidl

Wer liebt sie nicht: süße, kleine Welpen. Dass diese manchmal einen sehr beschwerlichen Weg über die Grenze nehmen müssen und dem illegalen Tierhandel zum Opfer fallen, ist jedoch nicht allen bewusst.

Wieso nimmt der illegale Tierhandel so drastisch zu?

Im letzten Jahr haben Tierschutzverbände mehr als 1.300 Tiere sichergestellt. Fast doppelt so viele wie die Jahre vorher. Das liegt unter anderem an der Corona-Pandemie. Als es 2019 für uns alle in den Lockdown ging, waren viele Menschen sehr einsam und da der Hund bekanntlich der beste Freund des Menschen ist, schafften sie sich einen Hund an. Es gab aber auch einige Leute, die einen Ausrede gesucht haben ihr Haus zu verlassen und sich nicht an die Sperrstunden halten zu müssen. Da ist ein Hund die perfekte Lösung, aber dann soll es auch kein alter aus dem Tierheim sein, sondern ein süßer, kleiner Welpe. Diese Nachfrage zu bedienen, ist also für die Tierhändler*innen ein gewinnbringendes Geschäft.

Probleme bei Welpen aus illegalem Transport

Die Welpen sind sehr oft verhaltensauffällig. Was aufgrund der katastrophalen Bedingungen, unter denen sie gezüchtet werden, nur logisch ist. Oft werden sie viel zu früh von ihrer Mutter getrennt, was für die Hunde ebenfalls entwicklungstechnische Folgen haben kann. Viele leiden an tödlichen Krankheiten oder unter dem verbreiteten Zwingerhusten. Es leuchtet ein, dass eine Familie einen Hund nicht behalten kann, wenn er aggressiv ist und vielleicht kleine Kinder zur Familie gehören. Das Problem daran ist, dass diese Tiere im Tierheim landen und dort wahrscheinlich nie wieder wegkommen.

Drittgrößte Schwarzmarkt in Europa

Nach dem Handel mit Waffen und Drogen ist der illegale Tierhandel der größte in Europa. Es bringt den Händler*innen sehr viel Geld ein. Sie kaufen die Tiere für 20 bis 150 Euro in Tierfabriken und verkaufen sie dann teilweise für 2.000 Euro an ahnungslose Käufer*innen. Außerdem sind die Strafen viel zu milde, die Täter*innen müssen erst mehrmals erwischt werden, bevor die Behörden ihnen Tierschmuggel nachweisen können. Sie sehen die Tiere einfach nur als billige Ware und dementsprechend gehen sie mit ihnen auch um.

Was kann man dagegen tun?

Auf keinen Fall Welpen im Internet auf unseriösen Plattformen kaufen. Auf Seiten von Tierschutzorganisationen ist das etwas anderes. Falls ihr euch auch einen Hund anschaffen wollt, schaut doch zuerst in einem Tierheim bei euch in der Nähe, wie zum Beispiel dem Tierheim Nürnberg, vorbei. Dort warten ganz viele Tiere auf ein liebevolles Zuhause. Außerdem fallt ihr so nicht auf grausame Tierhändler*innen herein, die alle Mittel nutzen, um euch viel Geld abzuluchsen. Informiert euch vorher gut, woher die Hunde stammen, und helft so mit, den illegalen Tierhandel nicht noch mehr zu fördern.

Auf Webseiten wie der Tierhilfe Franken oder dem Tierschutzverband Bayern findet ihr viele hilfreiche Informationen.

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Autorin: Charlotte Leidl