Auf dem Foto ist ein Mann zu sehen, der an einem Schreibtisch sitzt. Vor sich hat er eine Tastatur sowie zwei Computerbildschirme, auf denen ein Spiel zu sehen ist.

Profitable Branche

E-Sport in Europa: Wachstum ungebremst

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E-Sport ist eine profitable Branche. Sowohl in Europa als auch in Deutschland ist sie auf dem Vormarsch und wird einer Studie zufolge bis 2023 um 68 Prozent weiterwachsen. Was steckt hinter dem E-Sport-Boom? 

Laut einer neuen Studie des Wirtschaftsberatungsunternehmens Deloitte generierte die E-Sport-Szene in Deutschland im Jahr 2019 einen Umsatz von 110 Millionen Euro. In ganz Europa stieg der Umsatz im letzten Jahr um 240 Millionen Euro an – ein Ende ist nicht in Sicht: 2023 soll der Umsatz noch um rund 70 Prozent ansteigen, weshalb er auf etwa 670 Millionen Euro geschätzt wird. Aber wie kann das sein? 

Die Umsatzzuwächse kann man auf das Sponsoring und die Übertragungsrechte von Ligen und Turnieren zurückführen. Diese sind maßgeblich für die Einnahmen der E-Sport-Branche verantwortlich, heißt es in der Studie „Digital Trend Outlook 2020: Esports“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers. 

Unternehmen wollen vom E-Sport profitieren 

Da der Umsatz der E-Sport-Branche weiterhin wachsen wird, sind nun auch viele Unternehmen auf diese Sparte des Gamings aufmerksam geworden. Intel, DHL, Daimler und Vodafone sind schon dabei, teilweise mit eigenen Investments in Teams. Jetzt folgen auch die Firmen Aldi, Lidl und Ikea. Diese nehmen Spieler*innen unter Vertrag und bieten beispielsweise eine eigene Möbelkollektion extra für Gamer*innen an. 

Fans interagieren über Social Media 

Der E-Sport hat sich zu einer Kultur mit eigenen Ritualen, Überzeugungen, Begriffen und sozialer Interaktion entwickelt. Im weltweit bekanntesten E-Sport-Spiel „League of Legends“ ist die Kommunikation mit den vier Teammitglieder*innen für den Erfolg wichtig. Ohne Absprache wird ein Team es nicht schaffen, in der Rangliste aufzusteigen und zu gewinnen. Bei Turnieren spielen die Teams um Rekordpreisgelder im zweistelligen Millionenwert (Dota 2, “The International”). Befeuert werden die sportlichen Wettkämpfe durch den Fan-Austausch auf etablierten Social-Media- und Streaming-Kanälen wie zum Beispiel Twitch, Youtube und TikTok. Durch die gestreamten Wettbewerbe können Spieler*innen von den Profis lernen, was im Spiel alles möglich ist. 

Frauenquote im E-Sport 

In den Topteams spielen fast ausschließlich Männer – obwohl Frauen bei Turnieren und Wettbewerben im E-Sport auch in gemischten Teams oder reinen Frauen-Teams teilnehmen könnten. Von circa 800 bis 1000 Spieler*innen in den hohen Ranglisten, finden sich allerdings nur drei bis fünf Frauen. Das liegt auch daran, dass viele Spielerinnen Anfeindungen und Sexismus erfahren. Spielentwickler*innen versuchen deshalb vermehrt, über sogenannte Reporting-Tools das Melden toxischer Spieler*innen zu vereinfachen und effizienter zu gestalten. Es gibt auch eine Art Sporthilfe für E-Sportler*innen: Die E-Sports Player Foundation. Dort werden junge Talente gefördert, um die Chance zu haben, im Spitzensport aufzusteigen. Die Spieler*innen werden bei Anfeindungen psychologisch betreut. So erfahren auch Frauen mehr Unterstützung und können sich besser etablieren, damit junge Spielerinnen nicht auf Vorbilder verzichten müssen. 

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Autor*in: Daniela Hannes