Das albumcover "Turn Up That Dial" von The Dropkick Murphys ist schwarz-weiß. Es zeigt einen großen Ghettoblaster. Der Bandname und der Albumtitel sind grün und pink.

CD der Woche

Dropkick Murphys mit „Turn Up That Dial“

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Mit ihrem ersten Album nach dem Unfall des Sängers und Bassisten Ken Casey im Jahr 2018 möchten die Dropkick Murphys ihren Fans etwas Gutes tun. Die irisch-amerikanische Folk-Punk-Band hat sich nach ihrem letzten, recht düsteren Album 2017 dazu entschlossen, mit „Turn Up That Dial“ etwas Licht in diese dunkle Zeit zu bringen. Die Platte ist unsere CD der Woche in der 20. Kalenderwoche.

Dreh die Musik lauter!

Mit zehn der insgesamt elf Songs legen die Dropkick Murphys eine Kehrtwende zu ihrem Vorgänger-Album hin. Der Name bei „Turn Up That Dial“ ist Programm. Während die Songs auf dem letzten Album „11 Short Stories of Pain & Glory“ eher von düsterer Stimmung geprägt waren, hat die Band bei ihrer neuen Platte das Blatt gewendet und Licht ins Dunkle gebracht. Witz und Spaß stehen eindeutig im Vordergrund, wenn die Jungs von einem Typen singen, der ihren Pudding ständig aufisst.

Einzig der Song „Chosen Few“ ist ein politisches Statement. Er handelt von dem inzwischen ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump und stellt dessen Umgang mit der Pandemie in Frage.

„Ich könnte 37 Alben darüber schreiben, wie viel Hass ich gegenüber Trump empfinde, er dominierte vier Jahre lang die Nachrichten, aber er sollte nicht unsere Platte dominieren…“

Sänger Ken Casey

Trump sollte die Platte nicht dominieren, dafür aber die musikalischen Helden der Bandmitglieder. Der Titelsong „Turn Up That Dial“ zählt zu einem der Songs, die die Dropkick Murphys ihren Idolen gewidmet haben. Das Stück erzählt von einem Jugendlichen, der sich von seinem Taschengeld eine Schallplatte kauft. Das Wertschätzen von alter Musik, vom Platten hören mit Kopfhörern, ist den Jungs wichtig. Sie selbst haben erst im letzten Jahr wieder gemerkt, wie besonders dieses Gefühl ist, wenn sie vor dem Plattenspieler sitzen, die Kopfhörer aufhaben und eine ihrer liebsten Scheiben spielt.

Auf dem Foto sind die Dropkick Murphys zu sehen. Sie stehen vor einer Wand mit Lautsprechern und grünen Scheinwerfern.
Die Dropkick Murphys sagen von ihrem Musikstil, dass es eine Mischung aus Punkrock, Irish Folk, Rock und Hardcore Punk ist. Foto: Webb Chappell

„I Wish You Were Here“

Die Ballade „I Wish You Were Here“ ist tatsächlich der einzige traurige Song auf der Platte. Der Song handelt vom Tod eines geliebten Menschen. Gewidmet haben die Murphys den Song dem verstorbenen Vater des Leadsängers Al Barr und all den Menschen, die im letzten Jahr an Covid-19 verstorben sind. Das Stück soll die Hörer*innen daran erinnern, einen Moment innezuhalten und an all diese Personen zu gedenken. Genau das tut er auch. Mit mehr als einer Million Klicks ist es einer der meist gehörten Songs auf dem YouTube-Kanal der Band. In den Kommentaren zeigt sich die Wirkung von „I Wish You Were Here“: Da sind zahlreiche Hörer*innen, die davon berichten, wie sehr sie der Song berührt hat und an wen sie dabei denken mussten.

Nächstes Jahr auf Tour

Für ihr neues Album haben die Dropkick Murphy´s bereits eine Tour geplant. Ab Januar 2022 möchten die Jungs in Deutschland auftreten. In Nürnberg kommt die sympathische Folk-Punkband leider nicht vorbei, dafür aber mit zwei Konzerten in München.

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Autorin: Maria Czerniejewski