Auf dem Foto sind die drei Icons der Apps Clubhouse, Twitter und Instagram zu sehen.

Live-Talks auf Social Media

Clubhouse bekommt Konkurrenz

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Clubhouse ist die App, um die sich derzeit alles dreht. Interessanten Gesprächen lauschen oder selber mitdiskutieren. Sogar Promis kommen um die App nicht herum. Von Polittalks mit renommierten Politiker*innen oder Fußball-Talks mit bekannten Schiedsrichter*innen. Eigentlich gibt’s für jede*n irgendein interessantes Thema. Dieser Hype ist auch an Twitter nicht vorbeigegangen.

In sogenannten Rooms treffen sich unzählige Leute virtuell und diskutieren über ein bestimmtes Thema. Dieser virtuelle Raum wird von Moderator*innen geleitet, die Leute auf die virtuelle Bühne heben können, sodass sie einen Beitrag zur Diskussion leisten können. Es ist also ein virtueller Live-Talk. Viele vergessen dabei allerdings, dass man nicht alleine ist. Tausende von Teilnehmer*innen können dem Gespräch lauschen. Zuletzt hatte der Ministerpräsident von Thüringen, Bodo Ramelow, in einem Clubhouse-Talk gesagt, dass er während einer stundenlangen Bund- und Länderkonferenz das Spiel „Candy Crush“ spielte. „Bis zu zehn Level schaffe ich“, tönte er dabei auch noch. Genau solche unbekümmerten Rederunden machen die App aber aus. Man spricht in vermeintlich privater Atmosphäre über „Gott und die Welt“. Ein Konzept, was Anklang findet. Das hat auch die Konkurrenz gemerkt.

Spaces als Clubhouse-Kopie

Mit Spaces versucht Twitter nun, Clubhouse Konkurrenz zu machen. Dabei muss ein Twitter-Account vorhanden sein. Direkt in der App kommt man über den „Posten“-Button für die Tweets bei längerem Drücken zum Button „Spaces“. Anschließend haben Nutzer*innen die Möglichkeit, bis zu neun weitere User*innen einzuladen, mit denen sie dann zusammen in einem virtuellen Raum sprechen kann. Diese Räume sind öffentlich und jede*r kann hören, was man sagt. Da liegt auch der entscheidende Unterschied zu Clubhouse. Während es möglich ist, bei Clubhouse private Räume zu erstellen, damit nur geladene Gäst*innen dem Gespräch lauschen können, ist die Diskussion bei Spaces immer öffentlich. Allerdings ist wie auch beim Konkurrenten Clubhouse das Gespräch nach Beendigung nicht mehr abrufbar – außer natürlich, wenn jemand das Gespräch mitschneidet und es anschließend auf YouTube hochlädt. Der Rest ist eigentlich eine exakte Kopie von Clubhouse. Selbst die Oberflächen sind sich sehr ähnlich. Ihr könnt Spaces bereits nutzen. Es ist allerdings abzuwarten, ob die Twitter-Kopie eine würdige Konkurrenz ist.

Instagram setzt vermehrt auf Livestreaming

Auch der Social Media-Riese Instagram ist auf den Hype aufmerksam geworden. Allerdings will Instagram mit Live Rooms nicht lediglich auf Audioinhalte setzen. Während der Corona-Pandemie bekamen Apps wie Zoom oder Microsoft Teams sehr viel Zulauf. Genau daran knüpft Instagram nun an. Während man bisher mit lediglich einer Person einen Livestream führen konnte, soll dies nun mit drei weiteren möglich sein. Instagram möchte damit „mehr kreative Möglichkeiten bieten“. Da Interviews derzeit häufig online stattfinden, möchte Instagram mit Live Rooms mehr Leute an einem Ort zusammenführen. Clubhouse hat den Vorteil, dass man sich nicht sichtbar der Öffentlichkeit präsentiert, lediglich die Stimme ist zu hören. Bei Instagram ist das nicht möglich. Das könnte zu Hemmungen führen, da man gerade bei großen Live-Talks damit rechnen muss, dass jemand das Ganze aufnimmt. Dies wird sicherlich die Hemmschwelle vieler Nutzer erhöhen. Live Rooms soll „in Kürze“ zur Verfügung stehen.

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Autor: Timo Engelhardt