Altersforschung

Zukunftsreport: Deutschland muss sein Potenzial nutzen

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Die nationale Akademie für Wissenschaft Leopoldina veröffentlichte einen neuen Zukunftsreport zum Thema Altersforschung. Deutschland schneidet schlechter ab als internationale Konkurrenten.

Der demografische Wandel ist seit Jahren ein stark diskutiertes Problem. Laut der Bundeszentrale für politische Bildung gehen Prognosen davon aus, dass im Jahr 2060 jeder dritte Mensch mindestens 65 Jahre alt ist. Das liegt vor allem daran, dass die Geburtenrate in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen ist. Gleichzeitig ist die Lebenserwartung der Bevölkerung in Deutschland aber gestiegen.

Das ist die Altersverteilung von 1970. Foto: Screenshot Bundeszentrale für politische Bildung
Das ist die Altersverteilung von 2018. Foto: Screenshot Bundeszentrale für politische Bildung

Der neue Zukunftsreport

Dass uns die Altersentwicklung langfristig vor Probleme (z.B. Rentenfinanzierung) stellt, ist also klar. Welche Lösungen gibt es in diesem Fall?

Dafür ist die Arbeit von Forscher*innen entscheidend: Sie ermitteln aktuelle Tendenzen in der Altersforschung und stellen Prognosen auf. Wie gut wir in Deutschland im Bereich Altersforschung aufgestellt sind, ermittelte die nationale Akademie der Wissenschaft Leopoldina in ihrem neuen Zukunftsreport. In dem Report untersuchten die Forscher, ob ein eigenes Institut für Altersforschung in Deutschland sinnvoll sei.

Laut den Forschern ist kein eigenes Institut notwendig. Viel wichtiger sei eine bessere Zusammenarbeit zwischen den bereits existierenden Instituten. Denn im Vergleich zu den europäischen Konkurrenten Großbritannien oder den Niederlanden schneidet Deutschland schlechter ab.

Ich glaube, dass wir in Deutschland in unserer Analyse im Bereich der Alterns- und Lebenslaufforschung auf sehr viel Potenzial gestoßen sind. Trotzdem gibt es eben auch große Lücken, die uns im internationalen Vergleich gegenwärtig zu großem Nachteil gereichen.

Prof. Dr. Ursula M. Staudinger, Sprecherin für demografischen Wandel der Leopoldina Kommission

Außerdem sei das Altern nicht nur ein medizinisches Thema. Es betrifft auch die Soziologie. Dazu äußerte sich Prof. Dr. Johannes Siegrist vom Institut für Medizinische Soziologie aus Düsseldorf:

Welches Alter Menschen in Europa im Durchschnitt erleben, hängt in starkem Maße von ihrem sozialen Status ab. Von Bildungsgrad, beruflicher Stellung und Einkommen. Je höher die soziale Stellung, desto höher ist auch die Lebenserwartung. Selbst in Deutschland beträgt der Unterschied zwischen der höchsten und der niedrigsten von fünf Einkommensgruppen aktuell mehr als acht Jahre bei Männern und mehr als vier Jahre bei Frauen.

Prof. Dr. Johannes Siegrist, Institut für Medizinische Soziologie aus Düsseldorf

Das ist nur ein Beispiel dafür, wie oft sich unterschiedliche Wissenschaften im Bereich der Lebensforschung überschneiden.

Den aktuellen Zukunftsreport findet ihr auf der Seite der Leopoldina.

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Autorin: Lisa-Marie Wala