Das Albumcover "Bittersweet" von Me&Reas" ist blau. In der Mitte ist ein Tortenstück zu sehen. Darauf stecken die drei Buchstabenkerzen "O", "L" und "D".

CD der Woche

Me And Reas mit „Bittersweet“

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Die Nürnberger Indie-/Pop-Band veröffentlicht am Freitag, den 4. März, ihr siebtes Album „Bittersweet“, unsere CD der neunten Kalenderwoche. Die Platte zeigt neben dem gewohnten energetischen Sound auch eine ganz neue, melancholische Seite der Band.

Nach dem 2018 erschienenen Album „Past Perfect“ und einer EP zwei Jahre später, ist es zunächst still um Me&Reas geworden. Daran waren die Corona-Pandemie und der einhergehende Lockdown nicht ganz unschuldig. Aber die Band hat in dieser Zeit weiterhin an ihrem Album gearbeitet und präsentiert nun in „Bittersweet“ zwei komplett unterschiedliche Stile.

Vom Soloprojekt zur Band

Die Band entstand aus einem Soloprojekt von Sänger Andreas Jäger. Nachdem seine ursprüngliche Musikgruppe sich aufgelöst hatte, startete er 2009 seine eigene Karriere. Doch schnell tat er sich mit dem jetzigen Pianisten Manuel Weimann zusammen und gemeinsam produzierten sie ein neues Album. In diesem spielten sie bereits mehrere Instrumente ein.

Für die Release-Show wollten Andreas Jäger und Manuel Weimann dann eine wirkliche Band dabei haben, die das nötige Instrumental live performen kann. Und hier kam Andreas‘ alte Musikgruppe ins Spiel, die sich kurzerhand dafür bereit erklärte. Aus einem Auftritt wurden immer mehr und schließlich waren sie ab 2013 eine feste Band. Seitdem hat sich die Besetzung auch nicht mehr verändert.

Die fünf Musiker von Me&Reas sitzen auf einem Dach und lächeln in die Kamera.
Me&Reas um Frontmann Andreas Jäger (zweiter von links) ist eine der bekanntesten Nürnberger Bands. Foto: Me&Reas

Corona-Produktion

Durch den Lockdown fielen nicht nur viele Auftritte von Me&Reas ins Wasser, sondern sie mussten auch ihren Kontakt erheblich einschränken. Aus diesem Grund fand der Großteil der Produktion getrennt voneinander bei den Bandmitgliedern zuhause statt.

Sänger Andreas Jäger schickte seinen Bandkollegen ein Demoband mit seinem Gesang und der Gitarre darauf. Die anderen mussten dann ihre Parts darüber spielen. Zu diesem Zeitpunkt wusste keines der Mitglieder, was der andere spielt. Das Ergebnis überraschte den Frontmann sehr. Denn anstatt Chaos und unzähligen Überlappungen von melodischen Instrumenten wie E-Gitarre oder Klavier harmonierten die Bandmitglieder von Anfang an.

Nachdem die Aufnahmen in den eigenen vier Wänden produziert wurden, waren das vor allem ruhige Songs. Das war ein stilistischer Wandel für die sonst sehr energetische Pop-Band. Doch Me&Reas hat schon immer wichtige Lebensabschnitte, Erfahrungen und Erlebnisse in ihren Songs verarbeitet. Deshalb fanden dieses Mal wegen Corona auch Melancholie und Nostalgie ihren Platz in Songs wie „Best Regards“ oder auch „Thirty„.

„Bittersweet“

Der Titel „Bittersweet“ ist laut Sänger Andreas Jäger der perfekte Name für das Album. Ein großes Thema ist nämlich das Altwerden. Er selbst verarbeitet in seinem Song „Thirty„, dass er nun die 30 Jahre überschritten hat und sich zwar alt, aber noch lange nicht erwachsen fühlt. Gleichzeitig gesteht er sich ein, dass nicht alles daran schlecht ist und auch das Älterwerden gute Seiten mit sich bringt. „Bittersweet“ steht also für das Leben, was eine Mischung aus guten und schlechten Zeiten ist.

Unsere weiteren CDs der Woche findet ihr hier.

Autorin: Tina Schabenstiel