Das Albumcover "Boblikov's Magical World" von Mando Diao ist ein gemaltes Bild. Es zeigt einen Puppenspieler, der Skelette befehligt.

ALBUM DER WOCHE

Mando Diao mit „Boblikov’s Magical World“

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Die Welt verschwindet in ein unerkennbares Farbengemisch. Dein Körper bewegt sich wie von selbst. Die Glücksgefühle blenden alle anderen Gedanken aus. Und dann bricht der Boden plötzlich unter dir ein. So erging es manchen bestimmt, als das bei einem Konzert der schwedischen Rockband Mando Diao passiert ist. Das ist aber kein Wunder. Mit ihrer Musik sorgen sie schon mehr als 20 Jahre für gute Laune bei ihren Fans.

Von Butlern zu Rock-Stars

Der Ursprung von Mando Diao liegt in der schwedischen Stadt Borlänge. Dort haben Sänger Björn Dixgård und Keyboarder Daniel Hagelund ihre erste Band „Butler“ gegründet. Im Laufe der 90er kamen mehr Mitglieder dazu, um schließlich die Band Mando Diao zu formen. Anfangs trat die Band noch in Clubs und Bars auf, wodurch bereits eine kleine Fanbase entstand. Ihr Debütalbum „Bring ‚Em In“ erschien im September 2002 und brachte der Band kritischen und nationalen Erfolg. Ihren internationalen Durchbruch schafften sie 2003, als eine Mobilfunk-Firma ihr Lied „Lady“ in einem Werbespot benutzte. Dieser Erfolg hat dazu geführt, dass „Bring ‚Em In“ 2004 auch international veröffentlicht wurde. Ihr bekanntestes Lied, was sogar Platz zwei der deutschen Charts erreicht hat, „Dance With Somebody“, ist 2009 erschienen. Inzwischen rocken Mando Diao die Bühnen großer Festivals wie Rock im Park und die Wohnzimmer ihrer vielen Fans.

Der mystische Puppenspieler

Jetzt kehrt die Band mit ihrem neuen Album „Boblikov’s Magical World“ zurück. Die Geschichte der mystischen Figur „Boblikov“ dient als roter Faden in dem Album. Er ist ein Puppenspieler, der eine Armee von Skelett-Handlangern kommandiert, die auf der Welt für Chaos sorgen. Die Figur soll die Tendenz von Menschen, nach ihrem eigenen Vorteil zu handeln, symbolisieren.

In „Stop The Train“ ruft der Protagonist danach auf, den Zug zu stoppen. Er möchte in diesen gelangen, um seinen Problemen zu entkommen. Einfach schnell weg, ohne auf das ehemalige Leben zurückzuschauen, denn er kann machen, was er will. Untermalt wird die Aufbruchstimmung durch einen Schlagzeug-Beat, der einem fahrenden Zug ähnelt.

Der Ex-Club-Profi Pelle Nilsson ist ein Riesen-Fan von Mando Diao. Deswegen hat ihn sogar mal der Sänger der Band, Björn Dixgård, besucht. Fans vom FCN waren diese Saison mit der Leistung der Fußballmannschaft frustriert. In „Frustration“ wird das Gefühl von Frust eingefangen. Im Text wird die selbstzerstörerische Art des Gefühls behandelt. Die Stimmung spiegelt sich auch im Instrumental mit einem aggressiven Beat und der Leadgitarre.

Auch wenn Mando Diao für ihre energiegeladenen Tracks bekannt sind, kann die Band ebenfalls eine ruhigere Stimmung wiedergeben. Im Song „Loner“ wird der Wunsch nach Isolation ausgedrückt. Somit bildet der Track als Schlusslicht des Albums einen starken Kontrast zum ersten Lied „Wake Up“. In diesem wird nämlich noch ein Verlangen nach Gemeinschaft ausgedrückt.

Conditio humana

Die Natur des Menschen ist schwierg einzufangen. Viele Philosoph*innen und Psycholog*innen haben ihre ganze Karriere damit verbracht, diese zu definieren. Mando Diao bieten in ihrem neuesten Album auch nicht eine definitive Antwort auf die Frage, aber erkunden einen spannenden Aspekt der menschlichen Natur in „Boblikov’s Magical World“. Das Album weist also außer Mando Diaos typisch rockigen Melodien auch eine tiefgründige Ebene auf.