Das Albumcover "Bülowstraße" von LEA zeigt die Musikerin von der Seite bei Nacht. Ihre Kontur ist verwischt.

Album der Woche

LEA mit „Bülowstraße“

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Zum ersten Mal verliebt, Probleme in der Familie oder Freund*innen, die wegziehen. Erwachsenwerden ist nicht einfach. Das zeigt auch die Musikerin LEA mit ihrem Album „Bülowstraße“, unserem Album der 21. Kalenderwoche. Mit ihrem Konzeptalbum hat LEA etwas Außergewöhnliches geschaffen, bleibt aber zugleich ihrem Stil treu.

LEA ist aus der Deutschpop-Szene nicht mehr wegzudenken. Mit Songs wie „110“, „Leiser“ oder „Treppenhaus“ hat LEA für Ohrwürmer und Hits gesorgt. Neben zwei Teilnahmen bei der Fernsehshow „Sing meinen Song – das Tauschkonzert“ kann sie auf zahlreiche Zusammenarbeiten mit bekannten Musiker*innen zurückblicken. Sie machte beispielsweise schon Songs mit Mark Forster, Casper oder Capital Bra.

Angefangen hat alles mit Videos zu selbstgeschriebenen Liedern, die LEA im Alter von 15 Jahren auf YouTube hochgeladen hat. Ihr erstes Video hat mittlerweile fast drei Millionen Aufrufe. Es dauerte allerdings mehr als acht Jahre, bis dann auch ihr Debütalbum „Vakuum“ rauskommt. Die 30-Jährige hat mittlerweile ihr fünftes Studioalbum „Bülowstraße“ veröffentlicht.

Der Fuchs und die Mutprobe

Das Konzeptalbum erzählt die Geschichte einer fiktiven jungen Frau, die im Viertel um die Bülowstraße in Westberlin aufgewachsen ist. Dabei wird sie mit Problemen und Sehnsüchten konfrontiert, die viele von uns vom Erwachsenwerden kennen. Da ist zum Beispiel das Gefühl, allein und fehl am Platz zu sein. Davon singt LEA im Song „Fuchs“.

Damit die Hörer*innen die Geschichte besser verstehen können, gibt es nicht nur Lieder auf dem Album. Dazwischen befinden sich Dialoge, die Schauspieler*innen des Berliner Grips Theaters eingesprochen haben. Neben der Protagonistin gibt es beispielsweise eine Freundin, die unbedingt eine Rolle für ein Theaterstück haben möchte, oder zwei Typen, die um das Herz der Hauptfigur kämpfen.

Auch das Thema „verliebt sein“ verarbeitet LEA in einem Song. „Mutprobe“ erzählt von dem Gefühl, das in der Luft liegt, wenn alles noch ganz frisch und aufregend ist. Doch nicht nur die positiven Seiten der Liebe werden beleuchtet. Auch Herzschmerz und Liebeskummer kommen auf der Platte vor. In „Sag mir wie“ denkt die Protagonistin zurück, wie es war, als sie sich noch geliebt haben.

01099 und Luvre47

Die Lieder auf dem Album sind ruhig, wirken melancholisch und traurig. Im Fokus stehen dabei LEAs Stimme und das Piano als Begleitung. Doch ein Song sticht total raus: „Aperol im Glas“ mit der Rappergruppe 01099 ist eine Disconummer, die zum Tanzen einlädt und für einen Ohrwurm sorgt. Das Lied ist ein heißer Anwärter für den Sommerhit 2023.

Dass LEA gerne mit Rappern zusammenarbeitet, hat sie schon in der Vergangenheit gezeigt, als sie Songs mit Capital Bra, Samra oder Casper rausgebracht hat. Auf der Platte „Bülowstraße“ gibt es gleich einen zweiten Track mit einem Rapper. Mit dem Titelsong zum Film „Sonne und Beton“ ist der Berliner Luvre47 bekannt geworden. LEA hat ihn sich gleich für eine Zusammenarbeit bei ihrem neuen Song „Pass auf mich auf“ geschnappt.

„Bülowstraße“ ist ein besonderes Album, das nicht nur etwas für Jugendliche und junge Erwachsene ist. Die Platte ist in jedem Alter hörbar und gerade diejenigen, die den Stil von LEA mögen, können beruhigt sein: Auch wenn LEA ein etwas anderes, außergewöhnliches Album geschaffen hat, bleibt sie sich ihrem Stil trotzdem treu. Die Songs bestechen durch LEAs einzigartige Stimme und ihre poetischen Texte.

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