Das Albumcover "Planet Pink" von JBO zeigt das Weltall. In der Mitte hängt ein großer, rosa Mond als lachender Smiley.

CD der Woche

J.B.O. mit „Planet Pink“

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J.B.O. sind mittlerweile seit über 30 Jahren in der deutschen Metalszene aktiv. Mit Flachwitzen, schrulliger Haltung und 13 Studioalben auf dem Buckel haben sie sich einen sehr besonderen Ruf erworben. Was können wir bei der neuen Platte der Band, unserer CD der 22. Kalenderwoche, erwarten?

Der Humor und die Band aus Erlangen gehen seit ihrem Beginn im Jahr 1994 Hand in Hand. Damals war J.B.O. noch nicht ihr Name, sondern „James Blast Orchester“. Unerklärlicherweise hatte das dem Label des legendärem Komponist James Last nicht so sehr gefallen. Seitdem kennen wir sie daher nur mit der Abkürzung.

Pinker Planet

Ihr neues Album heißt „Planet Pink“ und es legt mit einer bekannten Melodie los. Nämlich mit der des Lieds „Blue (Da Ba Dee)“ von Eiffel 65. Die Band ersetzt dabei die blaue Farbe durch ihre Bandfarbe Rosa, die belanglosen Lyrics bleiben aber da. Wenn man es positiv sieht: Sie überspitzen alles so sehr, dass man nicht einmal in die Versuchung kommt, es ernst zu nehmen.

„Metal Was My First Love“ ist nicht nur das nächste Cover. Es ist auch der Höhepunkt des Albums. Dort lädt uns die Band zu einem Spaziergang durch ihre persönliche Musikgeschichte ein. Von Metallica über Pantera bis hin zu Iron Maiden. Die Vorlage von John Miles´ „Music (Was My First Love)“ wird außerdem sehr geschmackvoll und fast humorlos geehrt. Das Musikvideo können wir allen Musikfans ans Herz legen. Leider gibt es bisher viel zu wenig Videos zu dem aktuellen Album.

To live without my metal

Would be impossible to do

‚Cause in this world of troubles

My metal pulls me through

J.B.O. in „Metal Was My First Love“

Der Song „Einhorn“ kommt als übernächstes und seine Pointe ist so absurd wie auch schwer zu beschreiben. Frontmann Vito C. singt darüber, dass er ein Einhorn ist. So weit, so gut. Es hat viel schlimmere Texte in der Musikgeschichte gegeben. Er bewahrt aber ein kleines Geheimnis. Im Refrain verrät Vito, dass er dieses Tier nicht die ganze Zeit ist. Er verwandelt sich nur zu einem, wenn er von bestimmten Menschen sexuell erregt wird.

Ist alles Meinungssache?

Musik lebt von Meinungen und ist von Natur aus subjektiv. Unter anderem aus diesem Grund ist „Pink Planet“ sicherlich nicht für alle etwas. Es hat, wie die meisten Alben vieler Künstler*innen, Höhe- und Tiefpunkte. Leider sind diesmal die letzteren deutlich in der Überzahl.

Objektiv ist aber, dass die Band sich seit ihrem Debüt treugeblieben ist. Das schätzen ihre Fans. Ihr 14. Album ist wieder auf der Liste der meistverkauften Platten in Deutschland zu finden. Und die Tickets für das letzte Konzert im Erlanger E-Werk sind auch längst ausverkauft. Das zeigt, dass J.B.O. eine bedeutsame Band ist. Darüber muss man nicht wirklich diskutieren.

Unsere weiteren CDs der Woche findet ihr hier.

Autor: Enrique Ramos Cirujeda