Im Hintergrund ist die U-Bahnstation Wöhrder Wiese zu sehen. Davor stehen Christian Vogel und Josef Hasler. Dazwischen stehen drei Lastenräder der VAG Nürnberg.

VAG Lastenrad

Großeinkauf – das geht in Nürnberg jetzt auch mit dem Rad!

/ / Foto: max neo

„Ich würde ja gerne mehr Fahrrad fahren, aber ich brauche mein Auto, um den Einkauf zu transportieren!“ Tja, die Ausrede zieht jetzt nicht mehr. Die VAG Nürnberg stellt jetzt zwölf neue Lastenräder bereit, die jetzt an verschiedenen Stationen in der Innenstadt in Nürnberg zur Verfügung stehen. Diese haben – anders als die normalen Fahrräder der VAG – eine Gepäckmöglichkeit von bis zu 50 Kilogramm und können ausgeliehen werden.

Die Räder haben Josef Hasler (auf dem Foto oben rechts im Bild), der Vorsitzende der VAG Nürnberg, und der Dritte Bürgermeister Christian Vogel (links im Bild) am 13. Oktober an der Wöhrder Wiese präsentiert. Ausprobieren durften die Gäst*innen auch direkt.

So geht das Ausleihen

Das Ausleihen funktioniert wie beim Leihen eines normalen VAG Rads über die Nürnberg-Mobil-App. Nach dem Einloggen wird der QR-Code auf dem Lastenrad gescannt, die Radnummer eingegeben oder das eTicket an das Heck gehalten. Dann öffnet sich am Hinterrad das Rahmenschloss und das Rad ist startklar. Deswegen ist es so wichtig, das Lastenrad nicht aus der Ferne zu leihen, da es sonst vor Ort einfach entwendet werden kann.

Der Unterschied zum Ausleihen der normalen VAG-Räder ist, dass die Lastenräder wieder an die ausgeliehene Stelle zurückgebracht werden müssen. Grund dafür ist die noch geringe Anzahl an verfügbaren Lastenrädern.

Auswirkungen von Corona auf die Nachfrage

Die Standard-Fahrräder der VAG gibt es jetzt schon seit über zwei Jahren. Nürnberg folgt damit vielen deutschen und europäischen Städten, die versuchen, immer urbaner zu werden, was Mobilität angeht. Nach der Einführung der Fahrräder kam plötzlich die Corona-Pandemie. Da stellte sich die Frage, ob die Pandemie das Geschäft verschlechtert hat.

Wie der Vorsitzende der VAG Nürnberg erfreut berichtet, hat sich kaum etwas verändert – zumindest nicht ins Negative. Im Sommer gab es sogar mehr Ausleihungen. Dabei muss jedoch berücksichtigt werden, dass sich die Räder noch in der Marktdurchdringung befinden. Ansonsten ist VAG Rad – trotz oder vielleicht sogar wegen Corona – exzellent am Laufen.

Das ist anders beim Fahren

Eins ist bereits bekannt: Der Unterschied zum normalen Fahrrad ist, dass es eine Gepäckmöglichkeit gibt. Das heißt, zwischen dem vorderen und hinteren Rad befindet sich ein großer Wagen, wie bei einer Schubkarre. Außerdem hat das Lastenrad eine automatische Erkennung bezüglich der Kraft, die eingesetzt wird. Das heißt, das Rad schaltet automatisch auf höhere Umdrehungen, wenn es nötig ist. Laut Josef Hasler ist das Fahren auf einer geraden Strecke mit einer Last von 50 Kilogramm überhaupt kein Problem. Bergauf wird es mit dieser Menge Gewicht schwieriger und bedarf etwas körperliche Fitness.

Das Foto zeigt die Transportbox eines Lastenrads. Sie ist gefüllt mit Obst, Gemüse, einem Wasserkasten, Rucksack und einer Decke.
In den Wagen des Lastenrads passt bis zu 50 Kilogramm an Gepäck hinein. Foto: max neo

Lastenrad-Fahren, das ist doch bestimmt total schwierig?!

Nein. VAG-Vorsitzender Hasler kann Personen mit Zweifeln beruhigen. Wer Fahrradfahren kann, kann auch Lastenradfahren. Die Fahrer*innen müssen sich nur visuell darauf einstellen, dass sich der vordere Reifen ganz vorne befindet und nicht unmittelbar an der Lenkstange. Um sich davon nicht verwirren zu lassen, hilft es, bei den ersten Versuchen, einfach geradeaus zu schauen. „Nach 20 Metern kann das aber jeder“, so Hasler. Um die Lastenräder zu nutzen, ist eine Startgebühr von zwei Euro zu zahlen. Ansonsten kosten sie fünf Cent pro Minute und 20 Euro für den ganzen Tag. VAG-Abo Kund*innen können Freiminuten beliebig für die Ausleihe verwenden.

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Autorin: Laetitia Colacicco