Coverbands müssen oft dagegen ankämpfen, nicht richtig ernst genommen zu werden. Vor allem in Deutschland haftet der Szene ein gewisses Volksfest- und Faschingsball-Image an. Unsere max neo CD der 51. Kalenderwoche kommt dennoch von einer Coverband: Furnace And The Fundamentals haben mit ihrem Album „A Very Furnace Christmas“ ein kurzweiliges Weihnachtsalbum veröffentlicht.

Die Jungs aus Sydney veröffentlichten „A Very Furnace Christmas“ 2019 das erste Mal digital. Zwei Jahre später folgt endlich der physische Release, sodass man das Album nun auch als CD kaufen kann. Die Australier haben ein schönes Potpourri aus Weihnachtsliedern und nicht-weihnachtlichen Klassikern zusammengestellt.

Intelligent getextete Covermusik

Besonders gelungen sind die textlichen Neuanstriche, die Furnace And The Fundamentals den Originalen verpasst haben. Aus „Sweet Caroline“ wird zum Beispiel „It’s Christmas Time“, „YMCA“ wird zu „Christmas Today“ und aus Rage Against The Machine’s „Killing In The Name Of“ macht die Band kurzerhand „Giving In The Name Of“.

Das Album ist der perfekte Begleiter für das letzte Mal Plätzchenbacken vor Weihnachten. Furnace And The Fundamentals zeigen auf ihren Medleys, dass auch Partymusik intelligent gemacht sein kann. Fünf Tracks haben uns bei max neo besonders gefallen.

„Christmas Today“, ein Weihnachtscover von „YMCA“, ist wie das Original ein Gute-Laune-Song. Große Freude macht auch das Musikvideo dazu: Die Bandmitglieder von Furnace And The Fundamentals performen dort in Rentier-Pyjamas und Ugly-Christmas-Pullovern.

Cover von Queen und Coolio

Und auch „It’s Christmas Time“ versprüht vorweihnachtliche Energie. Das Medley aus „Sweet Caroline“ von Neil Diamond und „Bohemian Rhapsody“ von Queen ist das Schlusslicht auf „A Very Furnace Christmas“. Zu dem unvergesslichen Gitarrensolo von „Bohemian Rhapsody“ lassen Furnace And The Fundamentals sogar Glocken läuten.

„Keep spending most of our lives, waiting for December 25“ singen Furnace And The Fundamentals. Natürlich angelehnt an das Original: „Gangsta‘s Paradise“ von Coolio. „December 25 (A Christmas Carol)“ beginnt zunächst mit einem schönen Vokal-Arrangement und gibt sich dann ganz der Coolness von „Gangsta’s Paradise“ hin.

Konsumkritik mit Rage Against The Machine

Für die ganz Harten ist auch etwas dabei: „Killing In The Name Of“ von Rage Against The Machine haben Furnace And The Fundamentals zu „Giving In The Name Of“ umgeschrieben. Die Lyrics sind eine kleine Anspielung auf den Geschenkewahn, den uns Weihnachten jedes Jahr beschert.

Mit „Silent Night“ ist schließlich auch ein Lied für Heiligabend auf der CD. Man darf sich aber nicht täuschen lassen von so viel Besinnlichkeit. Auf „Silent Night“ folgt sogleich eine kleine Provokation: „You Shook Me All Night Long“ von AC/DC.

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Autor: Philipp Nazareth