
Album der Woche
EL*KE mit „Reflexion“
Ein Comeback, das niemand hat kommen sehen – nach Jahren der Stille hat sich die deutsche Rockband EL*KE zurückgemeldet und mit „Reflexion“ ein Album veröffentlicht, das nicht nur musikalisch, sondern auch thematisch in die Tiefe geht. Ohne große Promo-Phase zunächst als CD und Vinyl erschienen, ist es jetzt auch digital auf allen Streaming-Plattformen verfügbar.
Seit ihrer Gründung im Jahr 2003 hat EL*KE für Aufsehen gesorgt, zum Beispiel als Vorband für Die Toten Hosen, Billy Idol sowie Iggy Pop & The Stooges. Aber auch durch ihre kraftvollen Live-Auftritte auf Festivals wie dem eher kleinen Weinturm Open Air in Bad Windsheim oder auf den großen Bühnen wie bei Rock im Park und Rock am Ring. Nach mehreren erfolgreichen Alben hat sich die Band 2009 weitgehend zurückgezogen. Doch 2023 folgte die große Überraschung: EL*KE kehrte zurück auf die Bühne des Lautfeuer-Festivals in Lingen – vor über 10.000 begeisterten Fans.
Ihr neues Album „Reflexion“ ist eine direkte Auseinandersetzung mit der aktuellen gesellschaftlichen Lage. Während die Welt sich rasant verändert, spiegelt das Album die Unsicherheiten und Herausforderungen wider, die viele heutzutage erleben. Themen wie Überforderung, Identität und der Druck, immer funktionieren zu müssen, ziehen sich durch die Songs und geben dem Album eine unverkennbare Tiefe. Doch trotz der Schwere dieser Themen schafft es EL*KE, auch Momente der Hoffnung und Leichtigkeit zu bewahren.
Musikalische und emotionale Tiefe
Die Musik bleibt dabei kompromisslos: Der Song „Reflexion“ eröffnet das Album mit wuchtigen Gitarren und einer klaren Botschaft. Sie lautet: „Stelle dich deinen eigenen Entscheidungen und finde deinen Platz in der Welt“. In „Kein Ende In Sicht“ wird das Gefühl der Erschöpfung thematisiert, die Zeile „Tut mir leid“ zieht sich eindringlich durch den Song und macht den Druck spürbar, der auf vielen Menschen lastet. Mit „Nebeneinander“ zeigt die Band eine sanftere Seite und erinnert daran, wie wichtig zwischenmenschliche Beziehungen in herausfordernden Zeiten sind. „Meine Stadt“ setzt dagegen auf das Bedürfnis nach Veränderung und beschreibt das Gefühl, aus einer festgefahrenen Routine auszubrechen. Den Abschluss bildet „Sonnendeck“, ein Song über die Sehnsucht nach Ruhe, nach einem Moment der Erholung.
Mit „Reflexion“ haben EL*KE bewiesen, dass sie nicht nur zurück sind, sondern auch musikalisch nichts von ihrer Kraft verloren haben. Es ist ein Album, das den Zeitgeist einfängt und gleichzeitig einen emotionalen Raum zum Nachdenken bietet.
Begleitet wird die Veröffentlichung von der Reflexion-Tour 2025, die im November durch Städte wie München, Köln und Berlin führt. Dort wird es neben den neuen Tracks auch ihre Songs aus der Anfangszeit der 2000er geben.
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