"Die Stimme des Regenwaldes" ist die wahre Geschichte von Bruno Manser.

Filmvorstellung

„Die Stimme des Regenwaldes“ – Globalisierung in der Kritik

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Die Geschichte der Globalisierung ist eine, die in der aktuellen Zeit als wichtig und logisch angesehen wird. Dabei fehlt jedoch oft die kritische Einordnung. Mit „Die Stimme des Regenwaldes“ versucht sich der Schweizer Regisseur Niklaus Hilber an eben dieser.

Die Stimme des Regenwaldes – Die Lunge der Erde

Er erzählt die Geschichte von Bruno Manser, der in den 1980er Jahren weg wollte. Weg von der Zivilisation hin zu dem naturverbundenen Leben. Er machte sich auf, die Penan zu finden. Die Penan – das sind die letzten verbliebenen Siedler, die sich nur von dem ernähren, was auf der Erde existiert. Die Industrialisierung hat noch nicht bis zu ihnen durchgeschlagen. Und genau das faszinierte Manser so an der Kultur. Er wollte sein wie sie. Bei ihnen sein.

„Dokutainment“ trifft Gesellschaftskritik

Der Film "Die Stimme des Regenwaldes" erzählt die Geschichte der Penan.
Der Film „Die Stimme des Regenwaldes“ erzählt die Geschichte der Penan.
Foto: Tomas Wuthrich

Bei den Penan lebte er unberührt von allen weltlichen Zwängen, Konsum und Besitz. Das hätte auch so bleiben müssen, wäre es nach Bruno Manser gegangen. Doch die Globalisierung schritt auch hier voran. Malaysia rodete die Wälder, in denen die Penan lebten. Und Manser unternahm alles in seiner Macht stehende, um die Lebenskultur der Penan zu erhalten. Er ermutigte sie sogar dazu, ihr Land zur Not mit Gewalt zu verteidigen.

Kampf für die Natur – vom Bürostuhl aus

Schon bald musste er zurück in die Schweiz fliehen, weil er in Malaysia als Staatsfeind eingestuft wurde. Doch auch das hinderte ihn nicht an seinen Bemühungen. Rund zehn Jahre kämpfte er vom Bürostuhl aus gegen die Rodung des Regenwaldes. Mit zahlreichen Initiativen, Petitionen und Ansprachen an die Politik und den Weltwirtschaftshandel. Doch wie so oft zeigt sich auch in dieser Geschichte die kalte Fratze der Konsumgier bei den handelnden Akteuren.

Bruno Manser – bis heute vermisst

Manser wollte sich nach rund einer Dekade Anstrengungen ein Bild von der Situation der Penan machen. Doch von dieser Reise ist der Aktivist nie wieder zurückgekehrt. Seit dem Jahr 2000 gilt er sogar als offiziell in Malaysia verschollen. Mit dieser Geschichte zeigt Niklaus Hilber neue Perspektiven auf. Innerhalb von zweieinhalb Stunden illustriert der Regisseur eindrucksvoll, dass das Thema Globalisierung nicht nur positive Seiten hat.

Authentizität groß geschrieben

Der Regisseur und sein Team haben, um die folgenschwere Auseinandersetzung Mansers mit der malaysischen Regierung realistisch abbilden zu können, einige Strapazen auf sich genommen. Um richtig wirken zu können, wollte Hilber unbedingt echte Penan für den Film haben. Nach längeren Anstrengungen gelang ihm das auch. Und das, obwohl sie dadurch mehrere Monate getrennt von ihren Familien waren. Doch das hätten sie gerne auf sich genommen. Um die Geschichte der eigenen Herkunft für die Nachwelt zu erhalten, erklärt das Filmteam.

Autor: Andreas Hofbauer

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