Das Foto zeigt Matti Kunstek im Porträt. Er steht vor einer gelben Wand.

Nürnbergs Kulturszene während der Pandemie

Das KUF im Südpunkt berichtet

/ / Foto: iLompart

Genauso wie in Klassenzimmern und Fußballstadien während der Lockdown-Phasen lange gähnende Leere geherrscht hat, blieben auch die meisten Konzertsäle ziemlich unbesucht. Der kleine Unterschied dabei war aber, dass die meisten Klassenzimmer und Fußballstadien durch entsprechende Corona-Lockerungen relativ schnell wieder gefüllt wurden. In Kultureinrichtungen hingegen war das sehr lange Zeit nicht der Fall. Wie ging es den Nürnberger Kulturzentren damit? Darüber haben wir im Interview mit Matti Kunstek vom KUF im Südpunkt gesprochen.

Viel Digitales und Open-Air

Herr Kunstek, was haben Sie denn mit Ihrer Kultureinrichtung KUF im Südpunkt während der Pandemie überhaupt machen können?

Wir haben von März 2020 bis in den September zu gehabt, dann kam der erneute Lockdown und dann haben wir ab Juni mit der „KommVorZone“ gestartet, ein Nachbarschaft-Partizipationsprojekt im Annapark. Als digitale Angebote hatten wir Videos produziert, im Dezember einen kleinen Adventskalender mit einer Bastelaktion oder eine kleine Zaubershow, die wir mit Programmpartnern produziert haben.

Wenn man so lange geschlossen hat, wird sich das wahrscheinlich auch im Budget widerspiegeln. Haben sich die Lockdown-Zeiten auch auf Ihre Finanzen ausgewirkt?  

Wir sind eine städtische Einrichtung und daher stehen wir eigentlich ganz gut dar. Es sind natürlich Einnahmen weggebrochen, das ist aber nicht existenzbedrohend gewesen, da haben wir sicherlich einen Vorteil gegenüber freien Initiativen, die mehr oder weniger auf die Einnahmen angewiesen waren. 

Erst im Lockdown gemerkt, dass man Kultur braucht

Sie sind also vergleichsweise recht gut durch die Pandemie gekommen. Zum Beispiel bei Lockerungen der Corona-Maßnahmen waren aber Kultureinrichtungen oft mit die letzten, die beachtet wurden. Haben Sie sich als Kulturveranstalter überhaupt ernstgenommen gefühlt?

Dass Menschen Kultur brauchen, das war vielleicht im ersten Lockdown noch gar nicht so deutlich. Im zweiten wurde es dann immer deutlicher. Wir sind sehr froh, dass die Bundesregierung das „Neustart Kultur“-Programm aufgesetzt hat und dort besonders den freien Einrichtungen sehr schnell helfen konnte. Tatsächlich ist es so, dass die Künstler am meisten darunter gelitten haben, dass es wenig Hilfen gab, aber auch eben die Agenturen mit dranhängen. 

Das Interview führte Elena Geigl.

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