Das Albumcover "Aguilera" von Christina Aguilera zeigt die Sängerin als Statue, die in einem Torbogen steht. Um den Bogen ranken sich Äste und Blumen. Das Cover ist in schwarz-weiß gehalten.

CD der Woche

Christina Aguilera mit „Aguilera“

/

Zurück zu den spanischen Wurzeln – das hat sich die amerikanische Sängerin Christina Aguilera gedacht. Seit ihrem zweiten Album ,,Mi Reflejo“ stand ewig ein weiteres spanisch-sprachiges Album auf ihrer To-Do-Liste. Und nach 22 Jahren ist es endlich soweit: „Aguilera“ heißt ihre neue Platte und ist unsere CD der 24. Kalenderwoche.

Mit dem neunten Studioalbum ,,Aguilera“ will Christina Aguilera ihrem Ruf entgegenwirken, sehr lange Pausen zwischen ihren Aufnahmen zu haben. Deswegen erscheint das Album als Trilogie aus drei EPs: „La Fuerza“, „La Tormenta“ und „La Luz“. Die ersten beiden sind bereits erschienen, die letzte soll noch im Laufe des Jahres veröffentlicht werden. Wir müssen aber nicht nur von einem Konzept-Album sprechen, sondern auch von Konzept EPs. Thematisch stehen sie nämlich für Stärke, Verwundbarkeit und Heilung.

Stärke und Verwundbarkeit

,,Pa Mis Muchachas“ ist der Auftakt der ersten EP „La Fuerza“, was auf Deutsch „die Stärke“ bedeutet und bereits im Oktober letzten Jahres erschienen ist. Der Song soll eine Hommage und eine Repräsentation lateinamerikanischer Frauen sein, denn sie sind meistens das Rückgrat der Familie. Bei dem Lied sind auch die Sängerinnen Nathy Peluso, Becky G und Nicki Nicole dabei, weil sie eben genau diese weibliche Stärke ausstrahlen.

„Somos Nada“ kann ruhig als ein Signature-Aguilera-Song bezeichnet werden, bei dem sie eine emotionale Performance abliefert. Die Ballade handelt von der Suche nach Liebe und Verletzlichkeit. Auch die Überwindung von Hindernissen und der Versuch, den Glauben an die Liebe nicht zu verlieren, werden thematisiert. Bei „Somos Nada“ zeigt Aguilera mal wieder, was für eine grandiose Ausnahmestimme sie hat. Für den Song „Santo“ hat sich die 41-Jährige den puerto-ricanischen Rapper und Sänger Ozuna mit ins Boot geholt. Mit einer eingängigen Melodie und der Kollaboration hat der Reggaeton-Song gute Kritiken einhamstern können.

Women Empowerment

Die Hymne des Albums ist „La Reina“. Der Song kann perfekt mit Aguileras kraftvoller Stimme die Message ,,Ein König ist nichts ohne seine Königin“ rüberbringen und unterstreicht das Women Empowerment, was sich schon in den anderen Singles gezeigt hat.

Ganz frisch Ende Mai erschienen macht die Single „Sueltame“ den Auftakt der zweiten EP „La Tormenta“, was auf Deutsch „das Unwetter“ heißt. Die EP soll thematisch für Verwundbarkeit stehen. Wie schon bei den anderen Singles hat sich Aguilera auch bei dem Song Unterstützung geholt: die argentinische Sängerin Tini. Die Single kam zeitgleich mit „La Tormenta“ raus.

Lateinamerikanische Wurzeln

Dass Christina Aguilera bereits ihr zweites spanisch-sprachiges Album rausbringt, ist nicht verwunderlich, da ihr Vater aus Ecuador stammt. Als Aguilera fünf Jahre alt war, ließ sich ihre Mutter von ihm scheiden. Die Musikerin wuchs gemeinsam mit ihrer Schwester bei ihrer Mutter und Großmutter in Pittsburgh auf. Schon als Kind wollte sie Sängerin werden und nahm an Talentwettbewerben teil. Sie war gerade einmal 12 Jahre alt, als sie im Disney Channel den Mickey Mouse Club moderierte, bei dem sie unter anderem mit Britney Spears und Justin Timberlake zusammenarbeitete. Nur ein Jahr später (1994) wurde die Sendung eingestellt und Aguilera versuchte mit Demos, einen Plattenvertrag zu bekommen. Doch erst 1998 wurde ihr Traum Wirklichkeit. Aguilera sang den Song „Reflection“ für den Disney-Zeichentrickfilm Mulan und erreichte damit Platz 16 in den US-Charts. Noch in derselben Woche erhielt Aguilera einen Plattenvertrag. Ihren kommerziellen Durchbruch hatte die Sängerin mit „Genie In A Bottle“, mit dem sie sogar für einen Grammy nominiert war.

Weitere CDs der Woche könnt ihr hier finden.

Autorinnen: Tina Schabenstiel & Lena Schnelle