Das Albumcover "Tell Me I'm Alive" von All Time Low ist dunkelgrau mit weißem Rand. In der Mitte stehen Album- und Bandname.

Album der Woche

All Time Low mit „Tell Me I’m Alive“

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Als die Pop-Punk-Band All Time Low angefangen hat, Musik zu machen, waren sie nicht mehr als ein paar Teenager mit einer Schulband. 20 Jahre später sind die vier Jungs aus Baltimore international bekannt. Im März ist ihr neues Album „Tell Me I’m Alive“ erschienen. Das liefert 13 neue Tracks und ist unser Album der 15. Kalenderwoche.

Die Songs sind größtenteils schnell und rockig. Trotzdem beschäftigt sich das Album mit tiefgründigen Themen wie Hoffnungslosigkeit und dem Alleinsein. Die Band will uns mit den Tracks vermitteln, dass wir sogar an unseren Tiefpunkten vorankommen und wachsen können.

Altbekannter Sound mit modernen Elementen

So begrüßt die Band uns gleich am Anfang mit dem Titeltrack „Tell Me I’m alive„. Der verbindet ein Piano-Intro mit viel Gitarre und Schlagzeug. Die elektronischen Elemente, die die Band einfließen lässt, sorgen für einen modernen Touch. Außerdem zeigt Sänger Alex Gaskarth, was er gesanglich alles drauf hat.

Weiter geht’s mit dem Song „Modern Love„. Der beschäftigt sich mit dem Auf und Ab der modernen Datingwelt. Alex Gaskarth sagt, dass es in dem Song um eine liebeskranke Person geht, die davon besessen ist, in einer Welt eine Verbindung aufzubauen, die einem oft das Herz bricht. Der Track kommt zu dem Schluss, „modern love’s a beautiful disaster“. Dass der „Anti-Dating-Song“ genau am Valentinstag veröffentlicht wurde, ist mit Sicherheit kein Versehen gewesen.

Das Foto ist ein Gruppenbild der Band All Time Low. Es zeigt die vier Jungs, die vor der Kamera posieren.
„Tell Me I’m Alive“ ist das neunte Studioalbum der Pop-Punk-Band All Time Low. Foto: Ashley Osborn

Tiefgründige Messages trotz schneller Songs

Die Band zeigt in den Liedern des Albums, dass sie weiß, wie man mit einem Gitarrenverstärker umgeht. Das hält sie aber nicht davon ab, sich in den Songs mit schwierigen Themen auseinanderzusetzen. Das Stück „Are You There“ beschäftigt sich mit der Sehnsucht nach dieser einen besonderen Person, die einen durch den Abend bringt. Trotz des ernsten Inhalts legt der Song ein ganz schönes Tempo vor.

In „Sleepwalking“ geht es darum, mehr Dinge zu tun, die dafür sorgen, dass wir uns lebendig fühlen. Die Band selbst sagt, dass der Song zum Nachdenken anregen soll. Die Message des Tracks ist, dass wir zu viel Zeit mit Dingen verschwenden, die uns die Füße schwer machen. Die Schlafthematik kennen wir schon von All Time Low. Zum Beispiel vom Titel ihres letzten Albums „Wake Up Sunshine“, das es sogar bis auf Platz eins der Billboard Top Rock Charts geschafft hat.

Englisches Blut und amerikanischer Herzschmerz

Der Track „English Blood // American Heartache“ ist eine offensichtliche Anspielung auf die englische Herkunft von Alex Gaskarth. Der Song geht, wie die meisten Lieder des Albums, am Anfang ziemlich nach vorne. Das behält er aber nicht die ganze Zeit bei. Er ist eine gute Kombination aus Pop und Punkrock. Das Stück ist mitreißend und ein absolutes Highlight der Platte.

Die Release Show von „Tell Me I’m Alive“ hat All Time Low auf dem letzten Stopp ihrer Europatour in der London OVO Arena in Wembley performed. Das Konzert war komplett ausverkauft. Es wurde zum Glück aber online gestreamed. Das heißt, wer Lust hat, sich die Performance mal anzuschauen, kann sich den Stream hier noch für zwei Jahre on demand anschauen.

Unsere weiteren Alben der Woche findet ihr hier.

Autorin: Jule Herrmann