
Album der Woche
Deine Cousine mit „Freaks“
Es gibt Alben, die auf den ersten Blick laut und rebellisch wirken – doch „Freaks“, das dritte Studioalbum von DEINE COUSINE, geht weit darüber hinaus. Es entfaltet eine explosive Mischung aus Punkpop, Powerrock und Streetpunk, die nicht nur musikalisch überzeugt, sondern eine klare Botschaft sendet: Zusammenhalt, Selbstbestimmung und die Freiheit, anders zu sein – eine Einladung, die eigene Individualität zu feiern.
Gemeinschaft statt Mainstream
Ganz ohne Majorlabel oder riesiges Budget hat sich DEINE COUSINE ihren Platz in der deutschen Rockszene erspielt. Mit einer unaufhaltsamen Anziehungskraft hat sich die Band eine Fangemeinde aufgebaut, die sich längst nicht mehr als nur Fans bezeichnet. Sie sind echte DEINE COUSINE-Freaks. Sängerin Ina Bredehorn ist die kreative Kraft hinter DEINE COUSINE, und ihr neues Album ist der Soundtrack für diese Fangemeinde, die sich auf Festivals und Konzerten zusammenfindet und die Kraft des Miteinanders zelebriert.
Seit ihren ersten Schritten auf kleinen Bühnen hat sich DEINE COUSINE in die deutsche Rocklandschaft eingereiht. Auf „Freaks“ trifft roher Punkrock-Sound auf klare Melodien. Es ist alles dabei – von rebellischer Melodie bis eingängigen Synth-Sound, von lauten Statements und gefühlvoller Tiefe über Momente der Zugehörigkeit bis hin zur Identitätskrise, in denen man sich gegen Erwartungen stellt.
Musikalische Vielfalt trifft auf starke Botschaften
Ohne Umwege zieht einen „Allez, Allez“ direkt in den Strudel von „Freaks“ – ein Song über das gemeinsame Losziehen und die Gewissheit, dass niemand allein sein muss. „Go Fuck Yourself“, angetrieben von einer pulsierenden 80er-Stil-Melodie, macht unmissverständlich klar, dass Grenzen setzen kein Egoismus, sondern Selbstschutz ist. Der Song wirft einen ehrlichen Blick auf toxische Beziehungen und die Stärke, diese hinter sich zu lassen.
„Freaks“ ist die zentrale Nummer der Scheibe und eine Kampfansage an alle, die dich schräg anschauen, wenn du nicht in ihre Normen passt. Der Song fängt das „Wir gegen den Rest der Welt“-Gefühl perfekt ein. Der Titeltrack ist roh, direkt und kompromisslos, während Ina Bredehorn singt: „We’re so fucking special“ und „Scheiß drauf, was Leute reden“ – eine Hymne für alle, die ihren eigenen Weg gehen.
Neben den lauten und rebellischen Tracks finden sich auch Songs mit nachdenklicher Tiefe. „Keine Liebe verdient“ ist eine emotionale Reise durch eine Beziehung, in der „die Nähe“ zur Waffe wird, während „180 Grad“ die Lust auf Veränderung einfängt. Manchmal muss man das Alte hinter sich lassen, um weiterzukommen.
Ein Album, das bleibt
„Freaks“ ist mehr als ein lautes Rock-Album. Es ist eine Ansage gegen Konformität und eine Liebeserklärung an die Menschen, die ihren Platz in der Welt selbst definieren. Laut, ehrlich und unmissverständlich. Und wer glaubt, dass DEINE COUSINE nur für die kleinen Bühnen gedacht ist, sollte sich ihre kommenden Shows anschauen. Denn es ist Zeit, dass die oberen Zeilen auf den Festivalplakaten endlich auch von DEINE COUSINE besetzt werden. Ina Bredehorn hat mit ihrer Band ihre Bewerbung abgegeben. Davon überzeugen könnt ihr euch am kommenden Wochenende (6. bis 8. Juni), denn da tritt DEINE COUSINE bei Rock im Park auf.
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