Die jamaikanische Band Toots & The Maytals haben ein neues Album rausgebracht - "Got To Be Tough".

CD der Woche

Toots And The Maytals mit „Got To Be Tough“

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Das Album „Got To Be Tough“ von Toots And The Maytals ist unsere CD der Woche in der 38. Kalenderwoche!

Dass man bei Jamaika und Reggae nicht sofort an Bob Marley denken muss, zeigen die Jungs von Toots And The Maytals. Sie halten mit 31 Songs, die an der Spitze der jamaikanischen Charts waren, den Rekord der meisten Nummer-eins-Singles in ihrem Heimatland.

Tod nach Corona-Erkrankung

Fast zehn Jahre nach ihrem letzten Album haben Toots And The Maytals eine neue Platte veröffentlicht: „Got To Be Tough“. Es ist das letzte Album mit Frontmann Frederick „Toots“ Hibbert. Er ist knapp zwei Wochen nach dem Erscheinen von „Got To Be Tough“ an den Folgen einer COVID-19-Erkrankung gestorben. Die Musikwelt trauert um eine Reggae-Ikone.

Er wird 1942 als Frederick Nathaniel Hibbert in der jamaikanischen Stadt May Pen als jüngster von sieben Geschwistern geboren. Da seine Eltern beide Prediger bei einer protestantischen Freikirche sind, singt er von klein auf in einem Gospelchor. Seine Eltern sterben jung, so dass er mit 11 Jahren Vollwaise wird. Fortan lebt er mit seinem Bruder John in der Hauptstadt Kingston. Während er bei einem lokalen Barbershop arbeitet, lernt er Henry „Raleigh“ Gordon und Nathaniel „Jerry“ Matthias kennen.

Große Erfolge

Zusammen gründen sie Anfang der Sechziger die Ska-Band „The Maytals“, die sich später in „Toots And The Maytals“ umbenennt. Mit „Six and Seven Books Of Moses“ und „Broadway Jungle“ landete die Gruppe direkt Hits. Und der Erfolg geht weiter: Toots And The Maytals gewinnen 1966 das erste Jamaica Independence Festival mit dem Song „Bam-Bam“. Kurze Zeit später ist erst mal Schluss mit weiteren Aufnahmen. Toots Hibbert wird zu 18 Monaten Gefängnis wegen Marihuana-Besitzes verurteilt.

Als Hibbert wieder in Freiheit ist, hat der Rocksteady den bisherigen Musikstil Ska abgelöst. Seine Zeit im Gefängnis beschreibt er in dem Song „54-46 That’s My Number“. Noch im selben Jahr geben Toots And The Maytals mit ihrem Song „Do The Reggay“ dem sich gerade entwickelnden Genre seinen Namen: Reggae.

Weltrekord und Grammy

Etliche Hits und Erfolge später bringt ihnen das Album „Toots – live“ 1980 einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde ein. Die Platte kann man bereits einen Tag nach der Aufnahme in den Plattenläden kaufen. 2005 wird ihre Platte „True Love“ mit einem Grammy als bestes Reggae-Album ausgezeichnet. Daran beteiligt sind berühmte Musiker wie Rolling Stones-Gitarrist Keith Richards, Eric Clapton oder No Doubt.

Bitte um Blutspende

Nachdem es zehn Jahre lang keine neue Musik von Toots And The Maytals gegeben hatte, freuten sich die Fans auf das neue Album „Got To Be Tough“. Doch die Freude wurde schnell gedämpft, als es hieß, dass Hibbert auf der Intensivstation liegt und ins künstliche Koma versetzt wurde. Die jamaikanische Kultusministerin hatte sogar in einer öffentlichen Mitteilung die Bevölkerung um Blutspenden für den Musiker gebeten. Kurz darauf ist Hibbert gestorben.

Auf dem neuen Album „Got To Be Tough“ sind wie gewohnt sozialkritische Texte zu finden – unter anderem zum Klimawandel und Rassismus. Im Song „Warning, Warning“ lässt Hibbert beispielsweise seine Wut über korrupte Systeme und Ungerechtigkeit raus. Für das Lied „Three Little Birds“ hat sich die Reggae-Band prominente Unterstützung geholt: Ziggy Marley, der Sohn von Bob Marley.

Gegenüber dem Rolling Stone-Musikmagazin sagte Hibbert, dass das Album über Ungerechtigkeiten spricht und auf eine bessere Zeit hinweist. „Es weist einen Weg zur Genesung und zu besseren Tagen auf der bevorstehenden Reise. ‚Got To Be Tough‘ ist ein Bindeglied für positive Ziele.“

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